1. Blickführung
Wichtigstes überhaupt ist der konzentrierte Blick ca. 10 – 20m voraus. Direkt vor das Vorderrad wird nur in Außnahmen geguckt. In der Entfernung muss die Linie gefunden werden, welche die sicherste Passage garantiert. Das bringt Schwung und Sicherheit. (guckst du scheisse – fährst du scheisse) sorry, ist aber so.
2. Richtige Spur wählen
Das Bike folgt dem Blick des Fahrers und der Blick sollte einer gut fahrbaren Spur folgen. Nicht zu tiefe Rillen wählen und bei gebogenen Strassen (Hügel in der Mitte) versuchen, im Kurveninneren zu bleiben (um aussen nicht abzurutschen).
3. Fahren im Stehen
Je mehr Geländeeinsatz, desto eher sollte das Fahren im Stehen den Vorzug bekommen. Die Motorradkontrolle fällt damit wesentlich einfacher und die erhöhte Position erlaubt gleichzeitig mehr Überblick. Die Knie sind dabei NICHT durchgedrückt, aber auch nicht zu weit gebeugt (Ermüdung). Klemm die Karre zwischen den Knien ein. Auch mal versuchen, mit nur einem Arm am Gas zu fahren (im Stehen).
4. Hinten Bremsen
Im Gelände und auf Schotter wird die Hinterradbremse aktiver genutzt. Anders als auf Asphalt greift diese auf Schotter besser und eine Vorderradbremsung riskiert nur ein schnell blockiertes Vorderad mit wegbrechen und Sturz. Bergab muss natürlich die Vorderradbremse mit genutzt werden. ABS abschalten im Gelände, um den Grip des blockierenden Hinterrades nutzen zu können.
Wenn Du mal brutal anhalten müsstest übe vorher (!) folgendes: Motorrad muss gerade sein (wie auf Teer auch), dann das Körpergewicht nach hinten bringen (Hintern nach Achtern und der Körper folgt), und dabei anbremsen und bedacht durchziehen (vorne und hinten), bis die maximale Bremsleistung da ist und/oder Du stehst. Füsse bleiben auf den Fussrasten bis zum Schluss (ansonsten kann das Heck ausbrechen).
5. Füsse und Beine
Füsse bleiben auf den Fussrasten. Sobald die Füsse auf dem Boden „helfen“ wollen, reisst das Gefühl für Balance und Bike ab (nicht gut). In Kurven darf der Fuss aber Enduro-Style mässig vorausgesetzt werden, falls er dort benötigt wird. Das Bike wird bei nur einem Fuss auf den Fussrasten auch instabil und driftet/kippt ab.
6. Kurven und Schotter
Wie schon oben beschrieben sollte im Kurveninneren Bereich gefahren werden, wenn die Strasse ein Krümung hat und es die Verkehrslage ermöglicht. Bremsen vor der Kurve abschliessen und dann sanft einlenken. Das Motorrad dabei mit dem kurvenausseren Oberschenken drücken, nicht über den Lenker! So die ganze Kurve ausfahren und ab dem Scheitelpunkt kann dann moderat herausbeschleunigt werden. Bei Wegrutschen Gas wegnehmen und die Kiste aufrichten.
Du kannst dem Reifen auch mehr Grip verleihen, in dem die kurvenäussere Fussrast mit dem Grossteil des Eigengewichtest belastet wird.
7. Raum lassen
Fahr nicht am Anschlag Deiner Fähigkeiten. Es kann immer mal ein Fahrzeug oder was auch immer auftauchen. Eine verjüngte Kurve oder ein verändereter Fahrtuntergrund sind auch nicht seltene aber unbeliebte Überraschungen, für die man noch Sicherheitsraum benötigt (also Reserven lassen).
8. Stürzen
Wenn es dann doch zum Sturz kommt, die Beine bestenfalls nicht unter die Kiste zu bekommen. Wenn am Berghang gestützt wird, versuchen den Bock berauf fallen zu lassen (wegen weniger Schaden und schnellem Wiederaufrichten)
9. Luftdruck ablassen
Ein Ablassen des Luftdrucks im Reifen auf 1,2 bis 1,8 bar bringt etwas bessere Bodenhaftung auf der Schotterpiste und im Gelände. Wesentlicher ist jedoch die verbesserte Eigendämpfung der Reifen mit Bodenhindernissen. Auf Asphalt kann mit so einem niedrigen Reifendruck jedoch keine Kurve schneller als ca. 80km/h gefahren werden!
10. Fahrwerkeinstellung
Wenn möglich, die Federvorspannung stark einstellen und ebenfalls die Druckstufendämper auf straff trimmen. (Super-Soft ist etwas für das Gelände). Bei einigen Bikes haben entsprechende Mappings.
Alle Tipps auf eigenen Gefahr, es wird keinerlei Haftung übernommen!
So wie immer beim Motorrad fahren – Du musst selber auf Sicherheit achten!
Quelle: unterwegs.de